Zuerst wird das
Eisenerz auf Walnussgröße zerkleinert , vom tauben Gestein befreit und durch Waschen
gereinigt. Dann wird dem Erz die Feuchtigkeit und, wenn nötig, durch Rösten der Schwefel
entzogen.
Eine bestimmte Menge Kalksteine wird ebenso zerkleinert bereit gestellt. Das Beimischen
von Kalk bewirkt ein leichteres Trennen der im Eisenerz enthaltenen erdigen Bestandteile.
Diese werden als flüssige Schlacke abgeschieden.
Nun wird der Schachtofen mit Holz und Kohlen kräftig vorgeheizt und bis zu einem Drittel
seiner Höhe mit einer Mischung von guter Hartholzkohle und Kalk gefüllt. Darauf kommen
wechselweise Lagen von Kohle, Kalk und Erz bis obenan.
Der Gebläsewind trifft auf die glühenden Kohlen, die zu Kohlenoxyd (CO) verbrennen. Das
entstandene Kohlenoxyd nimmt nun bei hoher Temperatur aus dem Erz den Sauerstoff auf und
wird zum Kohlendioxyd (C02). Das von seinem Sauerstoff befreite Erz wird damit zum reinen
Eisen. Diesen Vorgang nennt man Reduktion.
Das zunächst schwammige Eisen nimmt beim Abwärtssinken aus den glühenden Kohlen und dem
Kohlenoxyd Kohlenstoff auf, schmilzt in der Nähe der Luftdüsen , wo die höchste
Temperatur herrscht, und setzt sich schließlich in einem Gemisch von Kohlen- und
Schlackenresten im unteren Ofenbereich als Luppe oder Eisenschwamm ab.
Die Schlacke, welche durch den Kalkzusatz leicht flüssig gemacht wurde, kann während des
Schmelzvorganges abgestochen (herausgeleitet) werden, oder sie fließt in die unter dem
Ofen befindliche Grube und erstarrt dort zu einem Schlackenklotz, der nach dem Erkalten
heraus genommen und zerschlagen wird, um das darin enthaltene Resteisen zu gewinnen. |